Frauen!Sprüche: Adelheid Popp

Frauen!Sprüche: Adelheid Popp

“Die Frauen werden erst ihre Emanzipation erlangen, wenn sie selbst aus eigener Kraft darum kämpfen.“

Foto Adelheid Popp im Jahr 1892
Adelheid Popp, 1892. Unbekannter Fotograf. Bildarchiv der ÖNB, Wien

Adelheid Popp kam früh mit den Ideen der Sozialdemokratie in Kontakt, wurde 1889 Mitglied des Arbeiterinnen-Bildungsvereins und im Oktober 1892 Redakteurin der von ihr mitbegründeten sozialdemokratischen Arbeiterinnen-Zeitung; eine Funktion, die sie bis 1934 innehatte. Ab 1893 vertrat sie die österreichischen Sozialdemokratinnen bei den Tagungen der Sozialistischen Internationale. Gemeinsam mit Therese Schlesinger setzte sie 1902 gegen den Widerstand der Parteispitze die Gründung des Vereins sozialdemokratischer Frauen und Mädchen durch. Von 1904 bis 1933 war sie Mitglied des Parteivorstandes, in den Jahren 1918 bis 1923 Mitglied des Wiener Gemeinderates, von 1919 bis 1934 Abgeordnete zum Nationalrat.

Obwohl sie jahrelang in führender Position in der Sozialdemokratischen Partei tätig war und sich als Mitbegründerin und führende Vertreterin der proletarischen Frauenbewegung vehement für das Frauenwahlrecht eingesetzt hatte, war bei der Wahl zur konstituierenden Nationalversammlung das ihr von der Partei zugestandene Mandat keineswegs ein “sicheres” Mandat gewesen. Trotzdem wurde sie gewählt und nach der Wahl zur konstituierenden Nationalversammlung war sie im Jahr 1919 eine der ersten weiblichen Abgeordneten im Parlament in Wien und die erste Frau, die als Abgeordnete im Parlament eine Rede hielt. In ihrer Tätigkeit hat sie sich besonders für frauen- und familienpolitische Themen eingesetzt.

Die letzte legale Großveranstaltung der Sozialdemokratie in Österreich war im Jänner 1934 die offizielle Feier zum 65. Geburtstag von Adelheid Popp.
Aus gesundheitlichen und politischen Gründen (Ständestaat, Verbot der Sozialdemokratischen Partei und aller sozialdemokratischen Organisationen, Verfolgung der SozialdemokratInnen) lebte Adelheid Popp ab dem Jahr 1934 zurückgezogen in Wien, wo sie 1939 starb.

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