Ausstellungstipp: Sintflut

Ausstellungstipp: Sintflut

Klimawandel aus der Sicht von KünstlerInnen

Der Titel der Ausstellung “Nach uns die Sintflut” bezieht sich auf den von Karl Marx vor 150 Jahren beschriebenen Leitsatz des Kapitalismus “Après moi le déluge!” – Nach mir die Sintflut! Dieser Leitsatz steht für die ungehemmte Ausbeutung von Mensch und Natur für fortwährendes Wirtschaftswachstum und zur Vermehrung des Profits einiger Weniger, für die Vernichtung von Lebensgrundlagen und Umweltzerstörung.

Während die Wissenschaft Fakten zum Klimawandel aufzeigt, Umweltschutzbewegungen Positionen für eine sozial gerechtere Welt, nachhaltiges Wirtschaften durch umweltschonende Produktion nahebringen und Bewegungen wie Fridays for Future auf die Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Natur aufmerksam machen, zeigen uns in dieser Ausstellung KünstlerInnen mit ihrem jeweils ganz spezifischen Blick und sehr eindringlichen Bildern und Videos die von Menschen verursachten Veränderungen und ihre Folgen.

In der Ausstellung “Nach uns die Sintflut” wird uns anhand von 20 Werken von KünstlerInnen aus den USA, Kanada, Australien, Bangladesh, Portugal, Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland, der Schweiz und Österreich deutlicher als sonst vor Augen geführt, was Umweltzerstörung bedeutet. Die Auseinandersetzung der KünstlerInnen kreist im engeren Sinne um die Bedeutung des Wassers als jenes Elements, durch das die durch den Menschen verursachten Klimaänderungen am deutlichsten spürbar werden, und zwar in so gegensätzlichen Auswirkungen wie dem Ansteigen des Meerespiegels und extremen Dürren. Gleichzeitig werden die konkreten Folgen des Klimawandels thematisiert, beispielsweise für die Landwirtschaft.

Durch die von den KuratorInnen, Sophie Haslinger und Verena Kaspar-Ebert, ausgewählten künstlerischen Werke, die in den letzten zehn Jahren entstanden sind, wird deutlich, welche besondere Bedeutung und Aufgabe der Kunst in diesem Bereich zukommt. Nicht nur als Dokumentation, sondern ganz wesentlich durch die kreative Auseinandersetzung der KünstlerInnen ist sie wesentlich zur Vermittlung des oft abstrakt erscheinenden Begriffs “Klimawandel”. Mit dem sehr durchdachten und klug umgesetzten Ausstellungskonzept gelingt es, die sehr komplexe Thematik des Klimawandels und seiner Folgen sichtbar und begreifbar zu machen und uns im wahrsten Sinne des Wortes (emotional) Nahe zu bringen.

Alle, die diese wichtige Ausstellung besuchen, sollten zwei Dinge mitbringen: erstens Offenheit für die Beschäftigung mit diesen Themen und zweitens genügend Zeit, um sich wirklich auf die Bilder und Videos einlassen zu können.

Die Ausstellung ist bis 5. April 2021 im Kunst Haus Wien zu sehen!

Adresse: KUNST HAUS WIEN, Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien

Öffnungszeiten: täglich 10:00 – 18:00 Uhr

Link: http://www.kunsthauswien.com

Anfahrt: https://www.wien.gv.at/Stadtplan/

Bild von Simon Steinberger auf Pixabay
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